40. KONSTANZER JAZZHERBST
Mi. 23. bis Sa. 26. Oktober 2019
Eintrittspreise:
30 € / 24 € erm. / 16 € Mitglieder pro Abend
supergünstiger Festivalpass 65 € / 50 € erm. / 35 € Mitgl.
Kartenreservierungen unter Tel. 0049-7531-52639 oder
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Editorial
40 Jahre und immer noch experimentierfreudig!
Über all die Jahre erkunden wir die Improvisationsszene aus verschiedenen Blickrichtungen. Dabei interessieren uns die Entwicklungen neben dem Mainstream besonders. Die gegenseitigen Einflüsse der verschiedenen Stilrichtungen zeigen, immer wieder aktuelle Strömungen aufspüren, aber das bereits Dagewesene nicht aus den Ohren verlieren, das sind unsere Ziele.
Mit David Helbock stellen wir unseren Artist in Residence vor, den wir schon seit langem begleiten. Seine ersten Spuren in Konstanz hat er bei einer NewComerNight im Dezember 2005 gesetzt. Inzwischen spielt er überall auf der Welt und wird zu den großen Festivals eingeladen.
Dieses Jahr überraschen einige Bands. Sie lassen ihre Helden hochleben, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Charles Mingus, Robert Wyatt und John Williams.
Freuen Sie sich mit uns auf die abwechslungsreichen Konzerte.
Artist in Residence: DAVID HELBOCK
Der Vorarlberger Pianist David Helbock gehört zu der Generation junger Jazzmusiker, die die Grenzen ihres Metiers sprengen, die das musikalische Verständnis von alt und neu, von Komposition und Improvisation, von Stil und Persönlichkeit radikal verändern und ihren eigenen Weg gehen.
Die erste Begegnung mit David hatten wir im Dezember 2005, als der damals 21-jährige junge Mann bei unserer 4. NewComeNight mit einem Soloprogramm begeisterte. Seither konzertiert er auf der ganzen Welt, wird mit zahlreichen Preisen geehrt und steht ‚unter unserer Beobachtung‘. Im Laufe der Zeit haben wir ihn immer wieder mit verschiedenen Formationen eingeladen und seine Entwicklung begleitet.
Mi. 23.10.2019
Kulturzentrum am Münster, Wessenbergstr. 43 – 45
20:00 Uhr, Eintritt 30 € / 24 € ermäßigt / 16 € Mitglieder
Reservierung unter Tel. 07531-52639 oder email hidden; JavaScript is required
David Helbock´s RANDOM/CONTROL (A)
David Helbock (p), Johannes Bär (tb, tuba u.a.), Andreas Broger (sax, cl, fl u.a.)
Mehr als zwei Dutzend Instrumente auf der Bühne, aber nur drei Musiker: David Helbock beschränkt sich weitgehend auf solche mit Tasten. Vogelwild die beiden unter anderem am Salzburger Mozarteum ausgebildeten Bläser. Johannes Bär ist fürs Blech zuständig, von Trompete über Bassflügelhorn bis zu hin zu Alphorn und Tuba. Andreas Broger spielt die Holzblasinstrumente: Saxophone, Klarinetten, Flöte.
Über die Jahre hat sich ein ganz eigenständiger Bandsound entwickelt und egal was David Helbock als Ausgangsmaterial wählt – die Band klingt immer wie Random/Control – eine Achterbahnfahrt der Gefühle – Musik fürs Ohr und Spannendes fürs Auge. Schon 2010 haben die drei uns begeistert.
Hören: https://www.youtube.com/watch?v=YBbFwMlF9ZY
John Hollenbeck´s CLAUDIA QUINTET
Chris Speed (cl, tsax), Red Wierenga (acc, p), Drew Gress (b), Matt Moran (vib), John Hollenbeck (dr/comp)
Es ist eines der musikalisch außergewöhnlichsten Ensembles der New Yorker Szene – vielleicht das unverwechselbarste, das die Stadt derzeit zu bieten hat. Mit einer charismatischen Gratwanderung zwischen Jazz, Minimal Music und durchaus auch Folklore zeigt die Band, wie Jazz abseits der Tradition klingen kann. Die ungewöhnliche Instrumentierung – neben Saxophon auch Vibraphon und Akkordeon – ermöglicht, in Kombination mit der hochkarätigen Besetzung, eine faszinierende Klangmischung. Und das Claudia Quintet – benannt nach dem dienstältesten Fan – ist in seiner intellektuell stimulierenden Art unvergleichlich.
Hören: https://www.youtube.com/watch?v=t2aTibjDYCs
D0. 24.10.2019
K9, Hieronymusgasse 3
20:30 Uhr, Eintritt 30 € / 24 € ermäßigt / 16 € Mitglieder
Reservierung unter Tel. 07531-52639 oder email hidden; JavaScript is required
I AM THREE (D) Mingus, Mingus, Mingus
Silke Eberhard (asax), Nikolaus Neuser (tp), Christian Marien (dr)
„In other words: I am three“. Mit diesen Worten beginnt Charles Mingus seine Autobiografie. Silke Eberhard, Nikolaus Neuser und Christian Marien spielen Mingus’ Musik und zeigen, dass sie zeitlos und in ihrer Interpretation ein höchst zeitgenössisches Statement ist. Das Kollektiv I Am Three arbeitet auf die gleiche Weise wie Mingus in seinen Ensembles: gespielt wird ohne Noten, auswendig, nach Gehör. Jeder Musiker kennt alle Stimmen und ist in der Lage, die Musik im Moment zu arrangieren. So musizieren sie in der Tradition von Charles Mingus: risikoreich und voller Spielfreude.
Hören: http://www.leorecords.com/mp3/cd_lr_752.mp3
Max Andrzejewski´s HÜTTE and guests (D, TUR)
play the music of Robert Wyatt
Johannes Schleiermacher (sax, synth), Tobias Hoffmann (g), Andreas Lang (b),
Max Andrzejewski (dr, arr, voc), Cansu Tanrikulu (voice), Jörg Hochapfel (keys, git)
HÜTTE nach 2014 wieder bei uns mit der Musik von Robert Wyatt. Der Drummer und Sänger der Progressiv Rock-Band Soft Machine schuf nach einem schweren Unfall viele extrem kreative, wunderschön strange Avantgarde Pop Alben (in Mitarbeit von Brian Eno, Evan Parker uvm….). Mit den Gästen Cansu Tanrikulu am Gesang und Jörg Hochapfel an Keyboards und zweiter Gitarre wird HÜTTE die Lieblingsstücke öffnen und weiterführen…
Hören: https://www.youtube.com/watch?v=lwOI6J3M3do
Fr. 25.10.2019
Kunstverein, Wessenbergstr. 39/41
20:00 Uhr, Eintritt 30 € / 24 € ermäßigt / 16 € Mitglieder
Reservierung unter Tel. 07531-52639 oder email hidden; JavaScript is required
IMPRO-WERKSTATT
in der Ausstellung OTGO
Otgonbayar Ershuu – Malerei (MGL)
Nach einem Kunststudium in seiner Heimatstadt Ulaanbaatar beteiligte sich Otgonbayar Ershuu als Maler und Restaurator an mehreren Forschungsreisen in der Mongolei. In buddhistischen Klöstern studierte er verschiedene Techniken und die Ikonografie der Miniaturmalerei sowie deren spirituelle Hintergründe. Heute schafft er Breitband-Gemälde zwischen Miniaturmalerei und Comic, seine Bilder sind Detail und Abstraktion zugleich. Unendlich viele feinste Bildelemente, Mensch und Tier, vereinen sich zu abstrakten Texturen.
OTGO (*1981 in Ulaanbaatar/Mongolei) lebt und arbeitet in Berlin.
DAVID HELBOCK solo
playing John Williams
Es gibt Musik, die lässt einen im Leben nicht mehr los. Sie berührt so stark, dringt tief in einen ein und bleibt unauslöschlich im Gedächtnis haften. Oft kommen außermusikalische Ereignisse hinzu, die sich mit dem Hörerlebnis verknüpfen und die Erinnerung noch fester zementieren. So erging es auch David Helbock als er das Kino für sich entdeckte und hier der Musik von John Williams begegnete, dem mehrfachen Oscar und Grammy prämierten US-amerikanischen Filmkomponisten. „Er begleitet mich bereits mein ganzes Leben. Ich bin ein großer Star Wars Fan und kann mich auch noch genau erinnern, wie ich als Kind unzählige Male den Film „E.T.“ gesehen und mit dem außerirdischen Wesen und seinen menschlichen Freunden mitgefiebert habe. Oder an „Jurassic Park“, mei…
DA/DA/DI (D, RO)
David Schuckart (p), Dirk Handreke (pc,
electr), Daniel Kartmann (dr)
Da/Da/Di ist gelebte Spontaneität in improvisierter Dreisamkeit. Irgendwo zwischen Dada, speziellem Ausnahmefehler und Freejazz treffen hier Schlagzeug, Klavier und Computer zusammen und driften wieder auseinander. Weitere Hilfsmittel wie beispielsweise Schuhe, Zink, Analogsynthesizer oder Haarbürste sind selbstverständlich zugelassen. Mit den beiden Konstanzern David Schuckart und Dirk Handreke
rarum (UNTITLED) (D, DK)
Michael Thieke (cl), Dan Peter Sundland (eb), Daniel Schröteler (dr), Sascha Henkel (g)
„schütten ist ein akt, der zugleich eine anfängliche entschlossenheit und eine schließliche unentschlossenheit enthält: indem ich schütte, weiß ich, was ich tue, aber ich weiß nicht, was ich produziere.“ (roland barthes) den akt des schüttens zelebrieren – hinwerfen – einwerfen – fragen, falten oder probleme aufwerfen und verhandeln um aussen- und innenräume, zwischen- und nebenräume zu schaffen, zu besetzen und zu beleben.
Einführung und Moderation
Silvana K. Figueroa-Dreher
Improvisation – wissenschaftlich betrachten.
Für Dr. Silvana K. Figueroa-Dreher, freiberufliche Soziologin und Privatdozentin an der Universität Konstanz ist das ein Schwerpunkt ihrer Forschung . Sie widmet diesem Thema ihre Habilitationsschrift Improvisieren: Material, Interaktion, Haltung und Musik aus soziologischer Perspektive (2016, Springer VS).
Die Impro-Werkstatt bereichert sie mit Erläuterungen und Anregungen aus ihrer Forschung.
Sa. 26.10.2019
Kulturzentrum am Münster, Wessenbergstr. 43 – 45
14:00 Uhr, Eintritt 7 € / Kinder 3 € / Familien 10 €
Reservierung unter Tel. 07531-52639 oder email hidden; JavaScript is required
Familienkonzert ZOING (NL, D), ab 6 J. – Ü80
Annelie Koning (Stimme),
Carl Ludwig Hübsch (tuba, Stimme),
Sascha Henkel (g, elect)
Drei MusikerInnen locken junge und junggebliebene HörerInnen mit
Lieblingsklängen in den Wald frisch verwunschener Musik.
Eine Reise durch zuckersüße, wundersame, schöne, wilde, erschreckende,
ekelhafte, heruntergekommene und aufgedonnerte, uralte und ganz moderne
Musik. Die echte und die falsche Schönheit im hemmungslosen Streit –
ein Her und Hin zwischen Gesang und Gurren, zwischen Schrotthaufen und
Wanderklampfe. Ein chaotisch-mitreißendes Tongewirr und zerbrechliche
Klanggebilde. Songs, die keine sind. Tuben, deren Märsche sich längst ausgewalzt
haben. Einsame Gitarreros, die sich erbarmen, das einzig wahre
Liebeslied für euch zu weinen. Und immer wieder die Frage: Ist das deine Musik
und wenn ja, warum eigentlich nicht?
Sa. 26.10.2019
Kulturzentrum am Münster, Wessenbergstr. 43 – 45
20:00 Uhr, Eintritt 30 € / 24 € ermäßigt / 16 € Mitglieder
Reservierung unter Tel. 07531-52639 oder email hidden; JavaScript is required
DAVID HELBOCK QUARTET (A, PL)
David Helbock (p), Fillipa Gojo (voc, megaph), Johannes Bär (sousaph, tuba), Herbert Pirker (dr)
David Helbock hat für diesen Abend eine Band aus seinen Lieblings-Musikern und langjährigen Freunden zusammengestellt.
Die Bregenzerin und jetzt in Köln lebende Sängerin Fillippa Gojo wurde 2014 wurde als erste Sängerin mit dem Förderstipendium der Stadt Köln für Jazz und improvisierte Musik, dem Horst und Gretl Will Stipendium, ausgezeichnet und erhielt 2015 den Neuen Deutschen Jazzpreis.
Der Bregenzerwälder Johannes Bär ist ein langjähriger Mitmusiker von David Helbock in deren Band „Random/Control“ und feierte mit dem HMBC Erfolge in den Popcharts und Herbert Pirker am Schlagzeug ist ebenfalls ein langjähriger Partner von David.
Hören: https://www.youtube.com/watch?v=ELeQay2YAPU
LUKAS MANTEL SEXTETT (CH, USA)
Rafael Schilt (sax, cl), Matthias Spillmann (tp, flh), Leandro Irarragorri (fender rhodes), Travis Reuter (g), Xaver Rüegg (b), Lukas Mantel (dr, comp)
Vardah (Urdu: Die Rose), ein Zyklon, den Lukas Mantel 2017 in Chennai (ehem. Madras) miterlebt hat, ist hier Programm. Die Wucht der Musik ist kontrollierter und nicht so ungebremst wie der tropische Wirbelsturm, wild und unberechenbar bleibt sie unbedingt!
Die virtuosen Musiker des Sextetts stellen sich ganz und gar in den Dienst der Kompositionen von Lukas Mantel, indem einerseits der Notentext belebt und beseelt wird, zum anderen sämtliche Solos und Improvisationen stets die grosse Form im Blick behalten. In alternierenden, kleinen und grösseren Instrumentengruppen kreiert das Sextet ein schlingpflanzenartiges, harmonisch-melodisches Gewebe, das sich stets organisch weiterentwickelt.
Hören: https://www.youtube.com/watch?v=E3idMuiSu-U