39. KONSTANZER JAZZHERBST 2018

DI. 02.10. – SA. 06.10.2018

Eintrittspreise:
28 € / 23 € erm. / 15 € Mitglieder pro Abend
supergünstiger Festivalpass 60 € / 48 € erm. / 30 € Mitgl.
Kartenreservierungen unter Tel. 0049-7531-52639 oder
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Artist in Residence:  KALLE KALIMA

Dieses Jahr stellen wir den finnischen Gitarrenvirtuosen KALLE KALIMA (*1973) besonders heraus.
Er war beim Jazzherbst 2013 in Matthias Schriefls Multiorchester das erste und bisher einzige Mal bei uns, trotzdem ist der Kontakt nie abgebrochen. Und als er uns erzählte, dass EERO HÄMEENNIEMI speziell für ihn den „Keskellä Blues“ für E-Gitarre und Streicher geschrieben hat war klar, dass wir ihn und die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz zusammen bringen wollen. Ihn, den Wandler zwischen den Stilen und die Streicher der SWP.

Kalle ist sowohl im Folk, Rock, Jazz, Klassik und Avantgarde zu Hause. Das macht ihn so einzigartig.  Und er bringt mit „Louhi I Bourree“ auch ein eigenes Stück für diese Besetzung mit. Kalle wird beim diesjährigen Jazzherbst einige Brücken bauen zwischen Jazz, freier Improvisation und Neuer Musik. Wir erlauben uns den Spaß ihn gleich mit zwei der angesehensten Schlagzeuger zusammen zu bringen. Mit unserem Freund Lucas Niggli wird er den Jazzherbst eröffnen und am Ende trifft er auf den derzeit angesagtesten deutschen Drummer Christian Lillinger (SWR-Jazzpreis 2017).

Er wird aber auch mit klassische Musikern improvisieren. Ralf Kleinehanding hat fünf Miniaturen für E-Gitarre, Vibraphon und Schlagzeug komponiert mit viel Freiraum für Improvisationen.

Di. 02.10.2018
K9, Hieronymusgasse 3
20:30 Uhr, Eintritt 28 € / 23 € erm. / 15 € Mitglieder
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Der Abend dient der Einstimmung auf das was in den kommenden Tagen bei unserem Festival zu erwarten ist. Unser Artist in Residence trifft auf einen der innovativsten Drummer und auf ein „klassisches“ Trio.

KALIMA – NIGGLI (FIN/CH)

Kalle Kalima (g), Lucas Niggli (dr)
LUCAS NIGGLI ist ein uns freundschaftlich verbundener, gern gesehener Gast. Mit Kalle zusammen brilliert er bei „A Novel Of Anomaly“ (mit Andy Schaerer und Luciano Biondini). Bei uns zu hören war er mit seinen eigenen Bands ZOOM und BIG ZOOM, mit Barry Guy, Fred Frith, Sylvie Courvoisier, in der Festivalband von Gregor Hübner und Ewald Hügle (2002), als Workshopleiter beim Jazzgipfel (2010) und mit seinem europäisch-afrikanischen Drum Quartett Beat Bag Bohemia.

KLEINEHANDING – PILCHEN – DERBIDGE (D)

Ralf Kleinehanding (vib), Alexander Pilchen (vl), Berenike Derbidge (vc)

Aus dem Bereich der zeitgenössischen Klassik kommt RALF KLEINEHANDING, Komponist und Schlagwerker, Schlagzeuglehrer, Kammermusiker, Solist, Orchestermusiker und Autor pädagogischer Schlagzeugliteratur. Aber selbst auch Veranstalter der HighNoon-Konzertreihe für Neue Musik hier in Konstanz. Kleinehanding bringt 5 Miniaturen für Vibraphon, E-Gitarre und Schlagzeug mit. Und auch mit den Konstanzern Streichern ALEXANDER PILCHEN und BERENIKE DERBIDGE wird er einige eigene Stücke zu Gehör bringen   ̶   bevor alles in einer Kollektivimprovisation endet.

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Mi. 03.10.2018
Kulturzentrum am Münster, Wolkensteinsaal
20 Uhr, Eintritt 28 € / 23 € erm. / 15 € Mitglieder
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KLIMA KALIMA (FIN/D)

Kalle Kalima (g), Olivier Potratz (b), Oliver Steidle (dr)
Dieser Berliner Band von Kalle Kalima scheinen die bizarren Eigenarten der modernen Welt eine einzige Inspirationsquelle zu sein. Ja nicht stilistisch festlegen scheint das Credo zu sein. Und so entfalten die drei die Möglichkeiten ihrer Instrumente, ohne die übliche Rollenverteilung. Daraus entsteht ein inspirierendes Zusammenspiel, bei dem der Humor und Punk nicht zu kurz kommen.

Mit den beiden Olivers hat Kalle zwei Mitstreiter gefunden, mit denen seine manchmal verworrenen Ideen brillant umgesetzt werden. Diese hervorragende Interaktion ist nicht zuletzt Ergebnis einer langjährigen, fruchtbaren Zusammenarbeit.

Hören:   https://www.youtube.com/watch?v=MjtN5o40lIo

LEILA MARTIAL BAA BOX (F)

Leïla Martial (voice), Eric Perez (dr, electr), Pierre Tereygeol (g)

Die Französin Leïla Martial sagt selbst über ihr Projekt: „Baa ist der Ruf einer Ziege auf Englisch. Dieser Ruf ist nicht auf der Suche nach Ästhetik, er ist per se ästhetisch! Insofern wählte ich Mitmusiker nach ihrer Persönlichkeit und deren starker Aussage aus – um Farben und Universen zu vermehren, um selbst immer wieder überrascht zu werden, und um den Kreativitätsprozess ständig in Gang zu halten.“

Im Wechselspiel zwischen elektronischer Verfremdung und ihrer stimmlichen Techniken schälen sich verschiedenste Facetten von Leïla Martial heraus. Dabei orientiert sie sich weniger am klassischen Jazzgesang, sondern versteht ihre Stimme als Instrument. In der Musik von Baa Box paaren sich sehr wohl Hybride musikalischer Traditionen mit einem allgemein fröhlich-feierlicher Wagemut. Eine Energie, wie wir sie beispielsweise in der Rockmusik wiederfinden, kontrastiert mit Momenten zärtlichster Poesie.

Hören:   https://www.youtube.com/watch?v=ut4GRtTHKWM

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Do. 04.10.2018
Kulturzentrum am Münster, Wolkensteinsaal
20 Uhr, Eintritt 28 € / 23 € erm. / 15 € Mitglieder
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LAURA SCHULER QUARTETT (CH/D)

Laura Schuler (vl), Philipp Gropper (ts), Hanspeter Pfammatter (b),
Lionel Friedli (dr)

Das Quartett der jungen Schweizer Geigerin, Improvisatorin und Komponistin Laura Schuler aus Luzern wurde im Januar 2018 gegründet. Bei der Auswahl der Bandmitglieder schwebte ihr ein „klares musikalisches Bild“ vor, so ihre Worte: Philipp Gropper (Berlin) überzeugte sie durch die Soundqualität seines Spiels, das sie z.B. von Hyperactive Kid von ihm kannte. Bei Hanspeter Pfammatter (Luzern) sind es der selten gespielte Moogbass und die elektronischen Klänge, die sich mit ihren auf der Geige erzeugten akustischen und elektronischen Klängen ergänzen. Lionel Friedli (Biel) schätzt sie wegen seines energievollen Spiels, mit dem er jede Band trägt, nun auch ihr Quartett.

Schulers Musik bewegt sich im interessanten Feld zwischen improvisierten und komponierten Anteilen, wobei ihr wichtig ist, dass der Gesamtsound der Band im Vordergrund steht, kollektiv improvisiert wird und die Grenzen fließend sind.

Hören:   https://soundcloud.com/lauraschuler/sets/live-jazzwerkstatt-bern-2018/s-2AZI5

Roberto Negro DADADA  (I/F)

Roberto Negro (p), Émile Parisien (ssax), Michele Rabbia (perc, electr)

Der Pianist Roberto Negro hat sich mit Emile Parisienne und Michele Rabbia zu einem wunderbar vielsprachigen Trio zusammengefunden. Jeder der drei Musiker bekommt darin seinen Raum: Parisien für seine mal intimen, mal vehement, dramatischen Artikulationen am Saxophon, Rabbia für seine leisen, manchmal gleichzeitig enorm treibenden Hörereignisse am Schlagwerk und für seine oft reduzierten, immer pointierten elektronischen Klangcollagen. Dies gilt natürlich auch für Roberto Negros präzise, hintergründige, meist vieldeutigen rhythmisch- harmonisch- melodischen Klänge am Klavier.

Die Stücke des Trios sind liedhafte Miniaturen, alle komponiert von Negro mit einem enormen Ideenreichtum. Das Spiel des Trios ist vom Spirit des Kompositorischen geprägt es mangelt dabei aber nicht an Spontanität sondern überrascht immer wieder durch intelligenten Ideenreichtum. Nichts wird in die Länge gezogen und doch hat alles seine Zeit.

Hören:   https://www.youtube.com/watch?v=Bt6o5qzoSwE

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Fr. 05.10.2018
Kulturzentrum am Münster, Wolkensteinsaal
20 Uhr, Eintritt 28 € / 23 € erm. / 15 € Mitglieder
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KAPPELER  ZUMTHOR (CH)

Vera Kappeler (p),
Peter Conradin Zumthor (dr)

In dem Ausnahme-Duo treffen sich zwei musikalische Seelen, die wie selbstverständlich Tore zu einer faszinierenden Welt aufstoßen: ein Klangkosmos, der leichte und auch schwermütige Passagen, dunkle Mystik neben fröhlicher Spielfreude, hymnischen Schönklang neben drängender Dramatik usw.  umfasst. Ihre Musik ist weder naiv noch kompliziert, sie ist schräg, jazzig urständig und spielerisch sympathisch.

Als Inspiration für ihre Kompositionen dienen einfache, Song-ähnliche Strukturen unterschiedlicher Herkunft:  bluesige Traditionals, nostalgische, hymnische Weisen, Volkslieder aus den Alpen und der finnischen Tundra, aber auch schroffe, kantige Free-Themen. Kappeler lässt die selten gehörten Standards in den Farben von Blues, Folk und Country auferstehen. Tiefgründiger könnte der Wohlklang nicht dargeboten werden – man wird an die ganz großen Pianisten erinnert. Peter  Conradin Zumthor leistet dazu seinen  sensiblen, in der Arbeit an Schnittstellen von Musik und bildender Kunst erprobten perkussiven Beitrag.

Hören:  https://www.youtube.com/watch?v=465K3fMUZT0

Christian Lillingers GRUND (D/DK/F)

Christian Lillinger (dr, comp), Tobias Delius (sax), Pierre Borel (sax),
Achim Kaufmann (p), Christopher Dell (vib), Jonas Westergaard (b),
Robert Landfermann (b)

Als was ist Christian Lillinger nicht alles bezeichnet worden: Deutschlands fiebrigster Schlagzeuger, kompromissloser Kreativberserker, Besessener, Energiemaschine… Der in Berlin lebende 33-Jährige polarisiert. In einem aber sind sich alle einig: er ist einer der talentiertesten Drummer seiner Generation. Er sammelt Anregungen aus verschiedensten Musikstilen und verdichtet sie zu einer neuen Grammatik.

Ein Piano sei ein „Schlagzeug mit Tönen“, so, wie sein Schlagzeug ein Melodie-Instrument. Um dessen Tonskala zu erweitern, nutzt der Drummer neben seinem herkömmlichen Handwerkzeug auch Autohupen und Kinderrasseln. Auch das Knistern von Plastikflaschen gehört zu Lillingers Klang-Repertoire. Er gilt mittlerweile bei Kennern, Kritikern und Musikerkollegen als wichtige Stimme im zeitgenössischen Jazz.

Und so auch das Ensemble GRUND; zwei Bands in einer, die Lillinger als Organismus sieht, der keine Kompromisse macht und die er als seine „absolute Traumband“ bezeichnet.

Hören:   https://www.youtube.com/watch?v=2TpWZIbqVmM

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Sa. 06.10.2018
Kulturzentrum am Münster, Wolkensteinsaal
20 Uhr, Eintritt 28 € / 23 € erm. / 15 € Mitglieder
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KALLE KALIMA (FIN)
CHRISTIAN LILLINGER (D)
RALF KLEINEHANDING (D)
STREICHER DER SÜDWESTDEUTSCHEN PHILHARMONIE KONSTANZ
Leitung: HANNES REICH

Wie am Eröffnungsabend bringen wir unseren Artist in Residence noch einmal mit einem
Ausnahme-Schlagzeuger zusammen. Beide kennen sich aus Kalimas Band KUU und wir sind gespannt, wie sich das Spiel der beiden von dem am ersten Tag unterscheiden wird. Beide werden wir auch im Zusammenspiel mit Ralf Kleinehanding erleben, der dafür fünf Miniaturen komponiert hat. Erneut trifft zeitgenössische Klassik auf Jazzimprovisatoren.

Den Hauptteil des Abends bestreiten aber Kalle Kalima und die Streicher der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz. Kalima bringt hierfür zwei Stücke für E-Gitarre und Streichensemble mit: Den „Keskellä Blues“, den EERO HÄMEENNIEMI eigens für ihn komponiert hat und sein eigenes Stück „Louhi“.