Schlagwort-Archive: Jazzherbst 2011

32. Konstanzer Jazzherbst 2011

Mi. 26. – Sa. 29.10.2011
K9 und Kulturzentrum am Münster

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Mi. 26.10.2011
20 Uhr
Kulturzentrum am Münster, Wolkensteinsaal
Eintritt 22 € / ermäßigt 18 € / Mitglieder 14 €    >> Karten bestellen

KONSTANZER BEGEGNUNGEN
Nils Wogram trifft …

Die Festivaleröffnung gehört dem Musiker, der seit vielen Jahren zu den weltweit führenden Posaunisten zählt. Als gern gesehener Gast beim Jazzclub Konstanz (Lucas Niggli´s Zoom, Festivalband 2002, Root 70, Big Zoom, Undercarl) gestaltet Nils Wogram „seinen“ Abend  und lässt gleich mehrere Posaunen erklingen. Seine Working Bands entwickelte er kontinuierlich über die Jahre weiter. Als  Bandsleader überzeugt er genauso wie als Solist, Komponist und Sideman.

Beim Kollektiv VERTIGO TROMBONE QUARTET sind stilistische Grenzen kein Thema. Die Musiker sind sowohl im Jazz, in der zeitgenössischer Klassik und der freien Improvisation zu Hause. Ihr satter, vielstimmiger Posaunenklang wird in der FESTIVALBAND von den Rhythmikern Dejan Terzic und Patrice Moret unterstützt.

  • NILS WOGRAM (tb) Solo
  • VERTIGO TROMBONE QUARTET
    (N.W., Bernhard Bamert, Andreas Tschopp, Jan Schreiner)
    www.myspace.com/vertigotrombonequartet
  • NILS WOGRAM FESTIVAL BAND
    feat. Dejan Terzic (dr) und Patrice Moret (b)

Nils Wogram

www.nilswogram.com

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Do. 27.102011
19:30 Uhr
K9 Hieronymusgasse 3
Eintritt 25 € / ermäßigt 20 € / Mitglieder 15 €    >> Karten bestellen

MORGENTHALER – RÖLLIN DUO

Das Duo Morgenthaler/Röllin –  das ist zeitgenössische Musik auf hohem Niveau. Als versierte Interpreten des „instant composing“,  die sie sind, bringen sie komponierte Themen und frei improvisierte Passagen in schlüssiger Form und wechseln dabei spielend die Funktion zwischen Solist,  Strukturbauer, Sound-Erfinder, musikalischem Unterstützer und Herausforderer. Mit einem Wort: spannende Musik.

Der Sound kommt reichlich elektrisch, ähnlich dem der Erfinder des Elektro-Sounds um Miles Davis, Joe Zawinul und anderen Soundtüftlern, zu Zeiten als nach der Hardbop-Ära rockige und synthetische Sounds das Klangbild bestimmten. Robert Morgenthaler gibt der Musik aus seiner reichen und vielfältigen musikalischen Biographie heraus horizontale Weite: von Spieltechniken des klassisch ausgebildeten Instrumentalisten über Hard Bop-Phrasierungen bis zu den polyphonen Techniken von Albert Mangelsdorff.

Urs Röllin baut auf vielfältige Weise harmonische und perkussive Strukturen, glänzt als Solist und setzt manchmal mit kräftigen Noise- und Rock-Partikeln vertikale Marken. Unüberhörbar ist die Spielkultur, welche die beiden versierten Musiker seit über zehn Jahren im Quartett „unart 4.0“ auf hohem Niveau entwickeln. Stationen ihrer vita auf dem Weg dahin sind bei beiden Musikern markant ungleich und dennoch wohl Voraussetzung für ihre gemeinsamen Projekte.

Robert Morgenthaler (tb), Urs Röllin (g)

Morgenthaler-Roellin

www.ursroellin.ch

DASKwartett

Sieht aus wie ein konventionelles Streichquartett, ist aber ein ausgesprochen individualistisch geprägtes Solisten-Ensemble unterschiedlicher Charaktere. „So spannend spielen Streicher selten“ schrieb die WAZ schon 2007. Andere meinen: „Eine außergewöhnliche Kammermusik“, „eine tatsächlich zeitgenössische Improvisationsmusik“,  „eine neue, ideenreiche Formation der zeitgenössischen Kammermusik“ oder „der richtige Weg, um mit dieser klassischsten aller klassischen Kammerbesetzungen eine tatsächlich zeitgenössische Improvisationsmusik zu zelebrieren“.

Es gibt viele Gründe, auf dieses deutsch-niederländische Quartett  gespannt  zu sein.

Sabine Rau (vl, comp), Antje Vetter (vl, comp), Anna-Sophie Becker (va, comp), Beate Wolff (vc, comp)

daskwartett

www.daskwartett.de

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ANGELIKA NIESCIER NEW YORK TRIO

„Das vielleicht aufregendste Saxophon im deutschen Jazz“ spielt die polnisch-deutsche Musikerin Angelika Niescier. Sie gehört zu jenen außergewöhnlichen Frauen, die seit einiger Zeit der europäischen Jazzszene neue Konturen geben. Sie ist eine zielstrebige Jazzkünstlerin mit unbändiger Energie, reichhaltiger Tonpalette und virtuoser Technik. „Ich bin Coltrane-geschädigt“, sagt Angelika mit leicht kokettem Ton.

Und doch gehört sie nicht zu den Hunderten von Coltrane-Nachahmern, sondern verbindet in ihren Kompositionen und Improvisationen ganz unterschiedliche Einflüsse aus 50 Jahren Jazzgeschichte mit einem sehr europäischen Formbewusstsein – und entwickelt daraus etwas ganz Eigenes, Innovatives. In ihrer Musik versöhnen sich komplexe Staccato-Themen mit lyrischen Stimmungen und verstörenden Minimalismen oder brechen in unaufhaltsame Vitalität und freie Kollektive aus (sonic).

Am 27.Oktober beginnt Angelika Niescier in Konstanz ihre Deutschland Release Tour „quite simply“ in dem New York Trio mit Christopher Tordini und Gene Jackson. Für alle, die Angelika Niescier mit ihrer Formation Sublim III in Singen in der GEMS gehört und gut gefunden haben, ist diese Gruppe eine dringend zu empfehlende auditive Erweiterung. Nach den sehr erfolgreichen 3 CDs mit ihrer Gruppe „Sublim“ geht Niescier einen Schritt weiter und fügt die nächste herausragende, schillernde Facette in Ihr künstlerisches Schaffen. Luzid, poetisch und gleichzeitig von virtuos umgesetzter tiefer innerer Kraft fasziniert ihre Musik die Zuhörer mit ihrem einnehmenden Zauber.

Angelika Niescier hat zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen erhalten, darunter Nordrhein-Westfalens „Preis für junge Künstler“ (2003), und sie war der allererste „Improviser in Residence“ in der renommierten Jazzstadt Moers (2008), leitete das German Women’s Jazz Orchestra und erhielt den renommierten Jazz Echo 2010.

Angelika Niescier (saxes, comp), Chris Tordini (b), Gene Jackson (dr)

Niescier

www.angelika-niescier.de

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Fr. 28.10.2011
20 Uhr
Kulturzentrum am Münster, Wolkensteinsaal
Eintritt 20 € / ermäßigt 16 € / Mitglieder 12 €    >> Karten bestellen

NABATOV –  WOGRAM DUO

Wie die beiden Musiker es verstehen, unterschiedliche Tonwelten zu öffnen, ist schon bemerkenswert. Da wechselt sich Staccato-Gehacke mit lyrischen melodiösen Folgen ab, Avantgarde-Geätze mit handfest Jazzigem, impressionistische Tondichtungen mit Bebop-Tumult, behäbige klassisch angehauchte Motive mit treibenden Postbop-Grooves. Mit Leichtigkeit und Präzision verbinden sie scheinbar Unvereinbares und schaffen aus der Balance zwischen den Polen spannende Musik.

Notierte und frei improvisierte Passagen sind kunstvoll verwoben, so dass es dem Zuhörer oft nicht leicht fällt, Übergänge zwischen Komposition und Improvisation zu erkennen – eine formale Grenze, die im Konzept des ‚Instant Composing‘ unwichtig wurde. Schaffenskraft, Ideenreichtum und nicht zuletzt Fleiß spiegeln sich in schier unzähligen Stationen der vita Nils Wograms als ‚wichtigstem‘ europäischen aktiven Posaunisten wieder.

Simon Nabatov (p), Nils Wogram (tb)

nils_and_simon_piano

www.nilswogram.com

TIN MEN AND THE TELEPHONE

Wenn “Tin men and the telephone” einen Titel wie “jingle bells” spielen und man sich auf eine gemütliche Schlittenfahrt freut, merkt man bald, dass hier ein Kamikazekutscher die Pferde lenkt. Die drei Musiker verstehen es, lustvoll Klassiker zusammen zu setzen, haben aber auch jede Menge brillante Ideen. Ihre musikalische Entwicklung ist voller unerwarteter Wendungen und machen Lust auf mehr.

Kennengelernt haben sich Tony Roe, Lucas Dols und Bobby Petrov beim Studium am Conservatorium in Amsterdam. Bevor sie jedoch zum Jazz kamen machten sie Umwege über den Punk-Rock, Pop oder gar Folk-Fusion.

Auf ihrem Debutalbum „Moetjenou?!“ geht es ihnen nicht um ‚reinen Jazz‘, hier werden lässig Grenzen überschritten: Klangmaterial des Alltags wie z.B. Handy Klingeltöne, die Stimme des Navis oder Verkehrslärm werden zur Inspiration für Improvisationen. Da für die Musiker auch akustische und visuelle Eindrücke untrennbar miteinander verknüpft sind, sind Videoperformances Teil ihres Live-Auftritts.

„Ihre besondere Herangehensweise zwingt sie, nach Bühnen zu suchen, die jenseits der traditionellen Programme liegen und offen für neue Konzepte sind“. Diese Bühne will der Jazzherbst gerne bieten. Vorhang auf für Tin men and the telephone!

Tony Roe (p, electr.), Borislav Petrov (dr), Lucas Dols (b)

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www.tinmenandthetelephone.com

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Sa. 29.10.2011
20 Uhr
Kulturzentrum am Münster, Wolkensteinsaal
Eintritt 22 € / ermäßigt 18 € / Mitglieder 14 €    >> Karten bestellen

COLLECTIF LEBOCAL

Seit Jahren beglücken die kompositorischen Fähigkeiten der Musiker dieser Gruppe aus der Haute-Savoie den frankophonen Raum. Markenzeichen für deren fortschrittliche Jazzauffassung ist die nahtlose Schnittstelle zwischen allen Stilen. Die Gruppe kennt keinerlei Berührungsängste und verfügt über eine zappaeske Haltung der Grenzüberschreitung als Prinzip. Ausflüge in den elektronischen Bereich führen den Wechsel kaum spürbar werden lassend zu freejazzigen Kostbarkeiten.

Adami_LogoE- und U-Musik verschmelzen unwiederbringlich in orchestraler Brass-Power und Speed-Metal Gitarrenriffs. Mit teilweise aberwitzigem Tempo und bizarren Brechungen werden populärmusikalische Stile zur Bearbeitung freigegeben.

New Orleans Walking Lines mutieren zu Nino Rota inspirierter Filmmusik, um sich in mittelalterlich anmutender polyphoner Vokalharmonik aufzulösen. Ein Crossover aus Hardrock, Death-Metal und Belcanto liefert die Basis für große Oper.

Zur massiven Geste kontrastiert die filigrane Swingballade. Atmosphäre und Energie sind in der Musik von Collectif Lebocal keine Gegensätze. Von Drum & Bass bis Funk gepuscht, an den Sound englischer 70er Jahre Avantgarde-Orchester (Nucleus & Michael Gibbs) und Filmen von Peter Greenaway erinnert, macht der Zuhörer ungehörte Grenzerfahrungen innerhalb jazz-konnotierter Arrangements.

logo_copie_privee_roseExcellente Instrumentalisten, markante Stimmen und starke Solisten schürfen, wenden, sieben und bergen mit avantgardistischem Verve im Bodensatz der Musikgeschichte, um neu zu verknüpfen und Eigenwilliges zu erschaffen. Das ist beste Goldgräberstimmung in Sachen Jazz am Rande der Alpen. (Zappanale 21)

Loïc Burdin (tb, flh), Guillaume Lavallard (tb, flh), Daniel Verdesca (tb, flh), Jérémie Creix (tb), Vincent Camer (tb), Stéphane Monnet (b, tb), Amaury Bach (as, fl), Diego Fano (as), Ernie Odoom (ts, ss, voc), Guillaume Perret (ts, ss, es, effects), Laurent Desbiolles (bars, voc), Thierry Girault (p, keys), Cyril Moulas (g), Karim Maurice (eb), Thibaud Pontet (dr), Manu Cadiou (sounds)

Lebocal

 

www.lebocal.com

FESTIVALPASS  75 € / ermäßigt 58 € / Mitglieder 40 €

Sponsoren für das Konzert COLLECTIF LEBOCAL:

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